Sommerzeit- Badezeit

 

Endlich ist sie da: die Badesaison!

Bei diesen heissen Temperaturen suchen wir gerne Abkühlung im Wasser der Freibäder, an und in den Seen oder im eigenen Pool.

Aber nicht nur wir. Leider können uns einige Mit-bader die Freude am kühlen Nass gründlich verderben: neben Unfallgefahr und Sonnenbrand lauern auch kleine Wesen, wie Entenflöhe, Protozoen, Bakterien und Viren auf uns.

Der bekannte Norovirus der zu starkem Erbrechen und Durchfall führt, wird normalerweise direkt von Mensch zu Mensch übertragen, aber er fühlt sich im Wasser der Schwimmbäder auch sehr wohl. Der Adenovirus findet sich ebenfalls im Wasser der Schwimmbäder und Pools – 5- 12 Tage nach dem Kontakt mit dem kontaminierten Wasser röten und tränen die Augen.

Das Bakterium E. coli das im Darm vorkommt kann ebenfalls durch kontaminierte Nahrungsmittel oder Trinkwasser und kleinste Kotpartikel ins Schwimmbadwasser gelangen. Durch verschlucken des Wassers kann es zu Durchfall und Erbrechen kommen.

Bei erhöhten Wassertemperaturen und ungenügender Chlorierung fühlen sich die Kryptosporidien, Pseudomonas und Legionellen besonders wohl. Kryptosporidien führen zu  Durchfall , Pseudomonas zu Entzündung des äusseren Gehörgangs.  Legionellen im Whirlpool oder Schwimmbad rufen grippeähnliche Symptome und Fieber hervor oder in seltenen Fällen zur lebensgefährlichen Legionärskrankheit.

In stehenden Gewässer bei erhöhten Temperaturen finden sich Blaualgen . Blaualgen sind eigentlich Bakterien, diese sondern giftige Stoffe ab. Gelangen sie an unsere Schleimhäute können Quaddeln, Ohrenschmerzen und Bindehautentzündung entstehen. Wird das Wasser geschluckt leiden wir unter Uebelkeit, Erbrechen, Durchfall und Fieber.

Zerkarien sind kleine Saugwürmer die sich gerne in stehenden Gewässer um Wasserpflanzen und Schnecken tummeln. Bei Kontakt mit ihnen entsteht die Badedermatitis.

Shigellen finden sich ebenfalls in Badeseen und Strände. Amöben in subtropischen und tropischen Gewässer, erwärmten Pools und Whirlpools sind besonders gefürchtet: verschluckt man das Wasser kann dies schwere Durchfälle bis hin zu einer Hirnhautentzündung führen. Leptospirosen können durch Ausscheidungen der Tiere auf Wiesen und Felder in die Gewässer ausgeschwemmt werden. Der Kontakt über kleinste Hautverletzungen ruft Fieber, Schüttelfrost, Kopf- und Muskelschmerzen hervor.

Was tun? Zu beachten sind die Wassertemperaturen! Zu warme Temperaturen fördern die beschriebenen Uebeltäter und verderben rasch den Spass. In den Seen besser etwas vom Ufer und den seichten Buchten weg (aber nur sichere Schwimmer ! ) Wenn das Wasser verfärbt, mit Algen und vielen Pflanzen und Schilf bewachsen ist, nicht hineinsteigen! Kein Wasser schlucken und nicht mit Wunden oder Verletzungen ins Wasser. Vorher ( zum Abkühlen und als hygienische Massnahme ) und nachher duschen, die Gehörgänge gut trocknen! Beim Schnorcheln am besten nachher die Augen mit zb. künstlichen Tränen  oder einer Salzlösung aus der Apotheke ausspülen.

Ich wünsche Ihnen einen ungetrübten Sommer!