13. Mär 2018
Die meisten Frauen leiden wenigstens einmal in ihrem Leben an quälendem Juckreiz oder Brennen in der Genitalregion. Es kann auch zu vermehrtem meist krümmeligem Ausfluss kommen oder die Genitalregion ist gerötet und aufgeschwollen.
Die häufigste Ursache dafür ist eine Pilzinfektion ( Soor ). Etwa 80% der menschlichen Pilzinfektionen sind durch die Art Candida albicans ( Hefepilze ) bedingt. Die Candidapilze umfassen etwa 150 verschiedene Arten und kommen überall vor: sowohl beim Menschen als auch bei den Tieren und den Pflanzen. Wir sind umzingelt von Pilzen.
In der Vagina finden sich normalerweise Milchsäurebakterien die für ein saures Milieu sorgen und damit verhindern dass sich Pilze oder Bakterien ausbreiten und Symptome verursachen.
Ist nun aber das normale Scheidenmilieu in einer Dysbalance gelingt es den Pilzen sich zu vermehren. Für diese Störung des Scheidenmilieus gibt es zahlreiche Gründe: ein geschwächtes Immunsystem zum Beispiel durch Cortisoneinnahme und chronischer Stress kann die Vaginalschleimhaut durcheinanderbringen und wird so zum idealen Nährboden für Infektionen.. Antibiotikaeinnahme verändert sowohl die Darmschleimhaut ( der Darm dient als Reservoir für die Pilze) als auch die Schleimhaut der Vagina . Ein grosszügiges Zuckerangebot durch gesüsste und kohlenhydratreiche Ernährung ist sehr geeignet für Pilze. Auch lieben sie absterbende Zellen von einer lädierten Schleimhaut oder bei Schmierblutungen. Uebertriebene Hygiene zerstört den körpereigenen Schutz, besonders trocknet die Haut am Damm aus. Auf trockener Haut können sich die Pilze bestens anhaften. Auch oestrogenhaltige Antibabypillen sind Risikofaktoren. Schliesslich spielt die Unterwäsche auch eine Rolle. Unterwäsche aus Synthetikfasern schaffen durch die verminderte Atmungsaktivität ein warmes, feuchtes Klima. Feuchtes warmes Klima ist sowieso ein ideales Milieu: häufige Besuche von Schwimmbädern, Sauna und Whirlpools wirken in doppelter Hinsicht wie ein Magnet für Pilze: es wird feucht und warm in der Scheide und der Damm trocknet meist aus.
80% der akuten Candidosen können geheilt werden. Bei leichten Symptomen helfen oft alternative Mittel: Essigsitzbäder, Teebaumöl, Yogurth. Es wurde auch schon über Knoblauchzehen, die in die Vagina eingelegt wurden berichtet, aber dies nur mit mässigem Erfolg…Scheidenspülungen sollen nicht gemacht werden! Sind die Symptome heftiger oder helfen die Hausmittel nicht weiter muss auf Antimykotika in Form von Zäpfchen oder Tabletten zurückgegriffen werden.